Paula Friedericke Hartmann, M.A.

Doktorandin

Foto: Elin Iversen

Arbeitsbereich Neuere deutsche Literatur
IRTG Baltic Peripeties
Anklamer Straße 20, Raum 0.04
17487 Greifswald

Telefon: +49 3834 420 3596
paula.hartmann@uni-greifswald.de

 

 

Vita
seit April 2024 Doktorandin am Internationalen Graduiertenkolleg “Baltic Peripeties. Narratives of Reformations, Revolutions and Catastrophes” an der Universität Greifswald.
02/2024 – 06/2024 Hochschullehrerin für Deutsch mit Aufgaben in den Bereichen Fachverwaltung und Personalbeschaffung, NTNU Trondheim.
08/2021 – 06/2023 Fachlehrerin, Trøndelag fylkeskommune & KVT – Kristen videregående skole Trøndelag, Tiller.
08/2021 – 05/2023 MA in German, NTNU Trondheim. Thesis: “Der Holocaust in der Graphic Novel: Zur Darstellung der Shoah-Erinnerung in dem multimodalen Projekt Aber ich lebe: Vier Kinder überleben den Holocaust (2022)” [The Holocaust in the Graphic Novel: On the representation of Shoah memory in the multimodal project But I live: Three Stories of Child Survivors of the Holocaust (2022)].
08/2020 – 02/2023 Wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Aufgaben in der Fachleitung und im Seminarunterricht in deutscher Sprache, Literatur und Kultur, NTNU Trondheim.
01/2020 – 03/2020 Fachlehrerin für Deutsch (“minireferendariet”), Waldschule Flensburg
04/2019 – 02/2022 Mitarbeiterin, Sverresborg folkemuseum (MIST), Trondheim.
08/2018 – 06/2020 BA in German, NTNU Trondheim. Thesis: “Geschichtsvermittlung im Kinderbuch: Eine Studie über Franziska Gehms und Horst Kleins Erzählbilderbuch Hübendrüben (2018)” [Teaching history in children’s books: A study of Franziska Gehm and Horst Klein’s narrative picture book Hübendrüben (2018)].
08/2016 – 06/2018 BA in Sports Science, University Nord, Meråker. Thesis: “Hvordan påvirker menstruasjonssyklusen prestasjon i konkurranser og kvalitet på trening hos kvinnelige langrennsløpere og skiskyttere?” [How does the menstrual cycle affect performance in competitions and quality of training in female cross-country skiers and biathletes?].
Dissertationsprojekt

Die Darstellung historischer Verbrechen in der Graphic Novel. Eine vergleichende Untersuchung von Täter- und Opfernarrativen der „Dritten Generation“

Der nationalsozialistische Völkermord an den Juden vor und während des Zweiten Weltkriegs nimmt in der Geschichte einen besonderen Platz ein. Der Holocaust ist ein Zivilisationsbruch, der die Geschichte grundlegend verändert hat. Während sich die Erinnerungskultur in Westeuropa seit Jahrzehnten mit dem Holocaust beschäftigt, stehen im baltischen und sowjetischen Raum vor allem die Verbrechen des Gulags im Mittelpunkt.

Heute stehen wir vor einer entscheidenden Herausforderung: Die Zeitzeugen gehören zur letzten Generation, die noch aus ihrer eigenen Erinnerung berichten kann. Das Zeitfenster für die Zeitzeugendokumentation beginnt sich zu schließen. Neben den verbliebenen Zeitzeugen sind es nun die Kinder und Enkelkinder der Opfer oder Täter des historischen Ereignisses, die über die Verbrechen berichten. Nach Marianne Hirsch sind dies die Generationen der Nacherinnerung: Nachkommen einer Generation, die den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Es liegt in der Verantwortung dieser Generationen und der heutigen Gesellschaft, die Verbrechen zu beleuchten, aufzuzeichnen und aufzuarbeiten, denn sie dürfen nicht vergessen, abgeschwächt oder gar angezweifelt werden, auch wenn die Zeitzeugen zu verschwinden beginnen. Diese wichtige Arbeit des Erinnerns und der Aufarbeitung wird oft durch die Literatur geleistet. Wir leben heute in einer Zeit, in der multimodale Texte zu einem immer wichtigeren Teil des literarischen Kanons geworden sind. Texte, die visuelle und textliche Elemente miteinander verbinden, geben uns neue Möglichkeiten, auf verschiedenen Ebenen zu erzählen und zu reflektieren.

In meiner Dissertation werde ich Graphic Novels untersuchen, die von der dritten Generation im Postmemory geschrieben wurden. Das geplante vergleichende Projekt zielt auf die Beantwortung folgender Fragen ab: (1) Wie werden Holocaust und Gulag heute durch erzählerische Stimmen inszeniert? (2) Welche Möglichkeiten bietet das Genre Graphic Novel hinsichtlich historischer Authentizität? (3) Wie stellen die Autoren und Erzähler der „dritten Generation“ die historischen Akteure im Genre der Graphic Novel dar und inwieweit werden sie als Opfer oder Täter verstanden?

Vorträge
  • “Generationsübergreifende Erzählungen. Kriegsfamilien in skandinavischen und deutschsprachigen Graphic Novels [Intergenerational narratives. War families in Scandinavian and German-language graphic novels],” Erzählen in Kriegszeiten. Skandinavisch-deutsche Perspektiven, literary symposium as part of the Nordischer Klang Festival, Alfried Krupp Institute for Advanced Study Greifswald, May 6, 2024.
  • “Geschichte und Kultur in ‘grafischer Literatur’” [History and culture in ‘graphic literature’], Network Day for foreign language teachers in Trøndelag, NTNU Trondheim, November 29, 2023.
Lehre

Lehre

Frühling 2024 Kurs auf Deutsch, “Language Proficiency 2”, NTNU Trondheim.
Herbst 2023 Kurse auf Deutsch, “Language Proficiency 1”, “German Literature and Culture 3”, “Language, Societal Challenges, Cultural Understanding”, NTNU Trondheim.
Frühling 2023 Kurs auf Deutsch, “Language Proficiency 2”, NTNU Trondheim.
Herbst 2022 Kurse auf Deutsch, “Literature and Culture 1”, “Language Proficiency 1”, NTNU Trondheim.
Frühling 2021 - Herbst 2022 Kurse auf Deutsch, “Literature and Culture 2”, “Germany and Europe”, NTNU Trondheim.
Herbst 2021 Kurse im Sprachunterricht “Foreign Language and Society”, NTNU Trondheim. (assistant teaching)